Du bist nicht interessant, weil du Content machst.

Du bist interessant, weil du deine eigenen Probleme löst.

Die meisten Creator suchen ihre Nische wie ein Produkt im Regal.

Sie fragen: Webdesign oder Mindset, LinkedIn oder Fitness, Copywriting oder AI.

Dabei übersehen sie die eigentliche Wahrheit:

Nicht dein Thema macht dich zur Nische.

Deine Transformation macht dich zur Nische.

Was du gedacht hast.

Wer du dadurch geworden bist.

Welche Handlungen daraus entstanden sind.

Idee. Identität. Handlung.

Das ist die eigentliche Nischenstrategie.

“You are the niche“ heißt nicht, dass du den ganzen Tag über dich redest

Viele hören You are the niche und denken:

„Also poste ich meinen Alltag, meine Emotionen, meine Kaffeetasse.“

Was eigentlich stimmt:

Löse deine eigenen Probleme und verkaufe die Lösung.

Verbessere dein Leben und gib die Lektionen weiter.

Das ist keine Einladung zur Selbstdarstellung, sondern eine Einladung zur Selbsttransformation.

Idee: Wo deine Obsession beginnt

Deine Nische startet nicht auf Social Media, sie startet in deinem Kopf.

  • Welche Probleme tauchen in deinen Gedanken immer wieder auf
  • Welche Fragen schreiben sich seit Monaten in deine Notizen
  • Welche Themen lassen dich nicht los, egal wie oft du versuchst, sie zu ignorieren

Das ist deine Ideenlinie.

Roh, unordentlich, manchmal peinlich ehrlich.

Wenn Social Media ein Notizbuch ist, heißt das:

Du musst nicht sofort maximal „wertvoll“ sein.

Du hältst fest, womit du wirklich ringst.

Du denkst öffentlich. Du machst dein inneres Labor sichtbar.

Identität: Du wirst zu dem, was du konsequent löst

Jedes Problem, das du ernsthaft angehst, verändert deine innere Form.

  • Der Trainer, der seine Geldangst überwindet und daraus ein klares Hochpreisangebot baut
  • Die Freelancerin, die ihr Chaos in Prozesse verwandelt und daraus ein System für andere entwickelt
  • Der Creator, der seine Social-Media-Sucht zähmt und daraus eine Praxis für fokussierte Arbeit formt

Du bist nicht einfach „Dienstleister“.

Du bist die Person, die gelernt hat, eine bestimmte Art von Chaos zu ordnen.

Deine Identität ist kein Label; sie ist ein Archiv gelöster Spannungen.

Jede gelöste Spannung wird zu einem Modul in deinem inneren Betriebssystem.

Diese Module sind deine eigentliche Positionierung.

Handlung: Deine Taten als Beweis, nicht als Content-Strategie

Die Creator Economy belohnt Menschen, die gut über Dinge sprechen.

Die Realität belohnt Menschen, die Dinge tun und danach präzise darüber schreiben.

Die einfache Sequenz:

  1. Du löst ein echtes Problem in deinem Leben
  2. Du beobachtest, wie sich deine Identität dadurch verschiebt
  3. Du destillierst die Prinzipien
  4. Du dokumentierst sie in Content, Produkten, Systemen

Handlung ist hier nicht Beschäftigung.

Handlung heißt: Du berührst die Wirklichkeit.

  • Du testest ein Angebot, statt nur das Branding zu perfektionieren
  • Du führst echte Kundengespräche statt endlose Strategiemeetings
  • Du veröffentlichst einen unperfekten Newsletter, statt ihn im Entwurf verstauben zu lassen

Die Creator, die auffallen, haben selten die „originellste“ Idee.

Sie haben die klarste Verbindung zwischen Realität und Sprache.

Deine Identität als Produkt, dein Leben als System

Wenn du You are the niche ernst nimmst, verschiebt sich dein gesamter Rahmen.

Du baust nicht nur eine „Präsenz“, sondern Erfahrung.

Stell dir deine Brand wie ein kleines Cinematic Universe vor:

  • Deine Posts sind kurze Episoden, die Menschen in deine Welt ziehen
  • Dein Newsletter sind die Filme, in denen du deine Philosophie vertiefst
  • Deine Produkte sind die Artefakte, mit denen Menschen dein Denken in ihr Leben integrieren

Alles speist sich aus einem gemeinsamen Kern:

Deiner gelebten Erkenntnis.

Konkrete Business-Architektur: Hochpreisig starten, um Tiefe zu finanzieren

Hier kommt der Teil, den fast alle romantischen „You are the niche“-Interpretationen ausblenden:

Wenn du deine Identität als Produkt begreifst, brauchst du eine ökonomische Architektur, die das trägt.

Am Anfang ist es oft leichter, wenige Menschen teuer zu bedienen, als viele Menschen billig.

Warum?

Weil jedes echte Business auf einem einfachen Spannungsfeld beruht:

  • Was kostet es dich, Kunden zu gewinnen
  • Was verdienst du pro Kunde

Dazwischen liegt der Spielraum, aus dem du ein System bauen kannst.

Wenn du früh hochpreisig eins zu eins arbeitest, passiert drei Dinge:

  1. Cashflow kauft dir Klarheit

    Ein einziger hochpreisiger Kunde kann dir die Luft verschaffen, nicht aus Panik, sondern aus Prinzip zu handeln.

    Du musst nicht jede Kooperation annehmen, nicht jedes Trendprodukt hinterherbauen.

    Du kannst Geld aus dem Kundenkontakt in bessere Systeme, bessere Inhalte, bessere Produkte reinvestieren.

  2. Tiefe statt Masse formt deine Identität

    In intensiver Eins-zu-eins Arbeit lernst du schneller als in jedem Kurs.

    Du siehst, wo Menschen wirklich scheitern, wie sie denken, welche Sätze sie benutzen, welche Abkürzungen sie suchen.

    Das schärft deine Angebote, deinen Blick auf Wert, deine Sprache.

    Deine Identität als „die Person, die X wirklich löst“ entsteht im direkten Kontakt.

  3. Dein Preis zieht deine Wahrnehmung nach oben

    Ein hochpreisiges Eins-zu-eins Angebot ist nicht nur ein Einkommen, es wirkt wie ein psychologischer Anker in deinem Universum.

    Wenn jemand weiß, dass deine Stunde extrem wertvoll ist, wirkt jedes skalierbare Produkt, jede Community, jeder Kurs plötzlich nicht mehr „teuer“, sondern wie zugängliche Destillation deiner Premium-Arbeit.

Wichtig ist:

Hochpreisig heißt nicht, dass du dich ausbeutest.

Hochpreisig heißt, dass du den Preis so setzt, dass du mit absoluter Präsenz dienen willst.

Du kannst deine Zeit deckeln.

Du kannst fünf Premiumkunden im Jahr nehmen.

Du kannst klar sagen: hier endet das Eins-zu-eins, hier beginnt das Skalierbare.

Die Reihenfolge:

  • Zuerst verkaufst du dein Denken in seiner konzentriertesten Form an wenige
  • Aus den Erkenntnissen, Ergebnissen und Fehlern destillierst du Systeme
  • Diese Systeme werden zu Programmen, Produkten, Frameworks für viele

So wird deine Identität zur ökonomischen Grundlage deiner Nische.

Idee, Identität, Handlung als Schleife

Ab hier schließt sich der Kreis:

  • Idee: Du erkennst ein Problem, dass dich existenziell betrifft
  • Identität: Du wirst zur Person, die dieses Problem konsistent löst, erst für sich, dann für andere
  • Handlung: Du baust Angebote, Preise, Prozesse, die diese Identität in die Welt verlängern

Du bist nicht länger nur „Jemand im Internet. Du wirst zu einem Knotenpunkt, an dem Denken, Sein und Tun zusammenfallen.

Werde zum Experiment deiner eigenen Nische

Nimm die nächsten neunzig Tage und baue dir ein Spiel, das du nicht gewinnen kannst, aber in dem du jeden Tag wachsen kannst.

Ein mögliches Setup:

  1. Ein Problem

    Wähle ein Problem, das dich schon zu lange begleitet

    Geld, Fokus, Energie, Klarheit, Story, Angebot.

    Verpflichte dich, es nicht mehr zu tolerieren, sondern systematisch zu untersuchen und zu bearbeiten.

  2. Eine identitäre Entscheidung

    Formuliere einen Satz, der beschreibt, wer du wirst, wenn dieses Problem gelöst ist.

    „Ich bin jemand, der …“

    Das soll die eine Richtung geben und keine Affirmation sein.

  3. Eine tägliche Handlung

    Definiere eine konkrete Aktion pro Tag, die dieses neue Selbst beweist.

    Ein Gespräch, ein Contentstück, eine mutige Preisnennung, ein Nein, das du dir bisher nicht zu sagen getraut hast.

  4. Ein öffentliches Artefakt

    Jeden Tag ein sichtbarer Beweis:

    Ein Post, ein Absatz im Newsletter, eine Notiz, die zeigt, was du heute gedacht, erkannt oder getestet hast.

Du musst nicht wissen, wie das alles ausgeht. Du musst nur bereit sein, dich als Prozess zu begreifen.

You are the niche heißt:

Du bist nicht der, der Content produziert.

Du bist der, der sich vor laufender Kamera weiterentwickelt und den Mut hat, seine Schlüsse zu teilen.

Wenn du dein Leben als Labor behandelst, deine Identität als Produkt und deine Handlungen als tägliche Iteration, dann passiert etwas, das sich nicht mehr künstlich herstellen lässt:

Menschen hören auf, dir nur zuzuschauen.

Sie wollen Teil deiner Welt werden.

– Sandro

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