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„Wer sich positionieren muss, ist schon austauschbar.“ — Sandro Lusicic

Das mag für viele sehr radikal und übertrieben klingen. Aber in der Übertreibung liegt ein Stück Wahrheit. Lass mich das für dich entpacken:

Die meisten Creator suchen nach einer Nische wie nach einem verlorenen Schlüssel. Sie durchforsten Märkte, scrollen durch Feeds, analysieren Konkurrenz bis zum Umfallen. Und je länger sie suchen, desto weiter entfernen sie sich von dem, was sie wirklich einzigartig macht:

Sich selbst.

Das Ergebnis ist oft erschreckend. Sie klingen wie alle anderen. „Ich helfe X dabei, Y zu tun, damit Z passiert.“ Einheitsbrei. Austauschbar. Langweilig.

Du brauchst keine Nische. Du brauchst ein Nischenprofil.

Denn eine Nische ist etwas Äußerliches. Sie ist der Markt, ein Segment, das man theoretisch füllen kann. Ein Nischenprofil hingegen ist etwas Inneres. Es ist deine Identität, deine Wirksamkeit, dein einzigartiger Blick auf die Welt. Solange du versuchst, dich über Keywords, Marktlücken oder Trends zu definieren, wirst du immer in Konkurrenz denken, nie in wahrer Klarheit.

Was du wirklich suchst, ist etwas, das nur du verkörpern kannst. Etwas, das man nicht googeln, nicht prompten, nicht klonen kann. Etwas, das nicht nur skaliert, sondern vor allem resoniert.

Deine wahre Arbeit beginnt genau dort, wo du aufhörst, dich zu fragen:

„Was funktioniert auf Social Media?“ und stattdessen die viel wichtigere Frage stellst: „Wofür will ich bekannt sein, selbst wenn niemand klatscht?“

In diesem Newsletter zeige ich dir, wie du unkopierbar wirst. Wie du ein Nischenprofil entwickelst, das gleichzeitig schärft, wer du bist und klar macht, für wen du wirklich da bist. Und das Beste daran?

Es sind nur 3 einfache Fragen. Kein Buzzword-Bingo. Kein Baukasten-Bullshit.

Die Nische ist tot

Stell dir zwei digitale Creator vor. Beide posten täglich. Beide haben zweifellos gute Fähigkeiten. Und beide haben vielleicht sogar die gleiche Followerzahl von ca. 1.000 Leuten.

Doch einer davon wirkt wie ein wandelndes ChatGPT-Template. Seine Inhalte sind korrekt, aber seelenlos. Sie verschwinden im Strom. Der andere hingegen wirkt wie eine ganze Bewegung. Seine Worte haben Gewicht, seine Ideen bleiben hängen.

Was ist der entscheidende Unterschied zwischen diesen beiden?

Es ist nicht Talent. Es sind nicht die besseren Tools. Es ist Tiefe und Wirksamkeit.

Die meisten Creator denken immer noch viel zu funktional über sich selbst: „Ich bin Copywriter.“ „Ich bin Coach für XYZ.“ „Ich bin Webdesigner.“ Aber mal ehrlich: Niemand interessiert sich wirklich für deine reine Jobbeschreibung. Menschen interessieren sich für deine Haltung. Deine Energie. Deinen einzigartigen Blick auf die Welt.

Oder wie es Simon Sinek sagt: „People don’t buy what you do. They buy why you do it.“

Deine wahre Nische ist nicht nur deine Dienstleistung. Sie ist die Schnittstelle aus:

  • dem, was du liebst zu tun,
  • dem, was du wirklich denkst und glaubst,
  • und dem, was nur du auf diese besondere Weise ausdrücken kannst.

Ich nenne das dein Nischenprofil und es besteht aus drei fundamentalen Ebenen:

  1. Interessen – worüber du leidenschaftlich gerne sprichst und schreibst.
  2. Perspektive – wie du über diese Themen denkst, deine einzigartige Sichtweise.
  3. Identität – wer du für andere bist, die Essenz deiner Marke.

Sobald du diese drei Ebenen klar definiert hast, entsteht Unkopierbarkeit.

Sie entsteht nicht durch aufgesetzte Claims oder ein Marketingbudget, sondern durch glasklare Klarheit.

Sie ist eine natürliche Folge der Selbstkenntnis.

Warum Unkopierbarkeit das neue Wachstum ist

Attention is a zero-sum game. Identity is not.“ — Dan Koe

Heutzutage werden wir von unendlichem Content überschwemmt und viele Creator denken immer noch primär in Reichweite. Sie jagen Likes, Views und Shares. Doch Reichweite ohne Resonanz ist letztlich wie ein Mikrofon in einem leeren Raum: Es ist zwar laut, aber niemand hört wirklich zu.

Die Creator, die in den nächsten Jahren wirklich gewinnen werden, sind nicht die Lautesten. Sie sind nicht die, die die neuesten Hacks oder die ausgefeiltesten Growth-Strategien kennen. Es sind die Klarsten. Die mit einem messerscharfen Selbstbild.

Denn was wirklich verkauft, ist kein beliebiger Content. Es ist keine generische Landing Page. Es ist kein „Lead Magnet“, der aussieht wie jeder andere im Markt.

Was wirklich verkauft, ist Vertrauen. Und Vertrauen entsteht durch Differenzierung. Nicht durch bloße Effizienz.

Beispiel:

Statt einfach zu sagen: „Ich helfe Coaches mit Marketing.“ Könntest du sagen: „Ich helfe introvertierten Coaches, mit Thought Leadership zu verkaufen – ohne Sales Calls.“

Ein einziges Wort wie „introvertiert“ oder ein einziges Detail wie „ohne Sales Calls“ kann eine ganze Positionierung transformieren. Es zeigt sofort, für wen du da bist – und genauso wichtig, für wen du eben nicht da bist.

Und genau das ist der springende Punkt: Klarheit ist keine Exklusion. Klarheit ist Magnetismus. Du brauchst keine austauschbaren Buzzwords. Du brauchst ein Rückgrat. Du brauchst eine klare, unmissverständliche Botschaft, die aus deiner Essenz kommt.

Über diese Themen spreche ich auch im Content Ecosystem Builder: Content Ecosystem Builder

Das 3-Schritte-System für dein Nischenprofil

„Was soll ich posten?“ ist die falsche Frage. Diese Frage führt zu mehr des Gleichen, zu oberflächlichem Content, der schnell verblasst.

Die richtige Frage ist: „Was macht mich unverwechselbar?“

Hier ist das einfache System, das dir hilft, dein einzigartiges Nischenprofil zu finden und zu formulieren:

1. Interessen bündeln

„Deine Themen sind dein Spielfeld. Mach es sichtbar.“

Beginne damit, 3 bis 5 Themen zu listen, die dich über einen langen Zeitraum hinweg wirklich faszinieren. Denk dabei nicht in starren Märkten oder Business-Kategorien, sondern in wiederkehrenden Denkachsen, Ideen und Konzepte, die dich immer wieder in den Bann ziehen.

Beispiel:
    • Marketing (als eine spezifische Fähigkeit)
    • Identität (als philosophisches Konzept oder psychologisches Thema)
    • Fokus (als Aspekt der Produktivität und des mentalen Zustands)

Das ist dein thematisches Territorium. Deine persönliche Content-Landkarte, auf der du dich bewegen und tiefer graben kannst, ohne dich zu verzetteln. Hier liegt das Potenzial, immer wieder frische und authentische Inhalte zu schaffen, die direkt aus dir kommen.

2. Perspektive schärfen

„Positionierung beginnt mit deiner Vision.“

Dies ist der Kern deiner Unkopierbarkeit. Frage dich:

Was ist eine Wahrheit, die andere in deinem Bereich übersehen oder ignorieren?

Welche tiefgreifende Lebenserfahrung hat dich so geprägt, dass sie deine Sichtweise auf die Welt geformt hat?

Welche Überzeugungen willst du verteidigen oder welche Missverständnisse aufklären?

Deine Perspektive ist dein einzigartiger Filter, durch den alles hindurchgeht, was du sagst, schreibst oder erschaffst. Es ist der Grund, warum Menschen dir zuhören, selbst wenn andere über dasselbe Thema sprechen. Es schafft einen "Aha!"-Moment, weil es eine neue Sichtweise auf ein bekanntes Problem bietet.

Beispiel:

„Ich glaube zutiefst, dass Selbstvermarktung nur dann nachhaltig funktioniert, wenn sie auf Selbsterkenntnis basiert, nicht auf bloßen Taktiken oder oberflächlichen Hacks.“

Diese Haltung macht dich nahbar und glaubwürdig. Sie ist das unsichtbare Band, das dich mit deiner idealen Zielgruppe verbindet.

3. Identität formulieren

„Du brauchst kein Claim. Du brauchst einen Satz, der sitzt.“

Dieser Schritt fasst die ersten beiden zusammen und macht sie greifbar. Er ist dein Ankerpunkt, dein „Signature Statement“. Nutze diese einfache, aber kraftvolle Struktur, um deine einzigartige Identität zu formulieren:

Ich bin der/die [Rolle], der/die [Zielgruppe] hilft, [Ergebnis] zu erreichen – mit [Stil].

Diese Formel zwingt dich zur Klarheit. Sie zeigt auf einen Blick, wer du bist, wem du hilfst, was du lieferst und wie du es tust. Das löst das Problem der Austauschbarkeit.

Beispiele:

„Ich bin der strategische Storyteller für kreative Solopreneure, die tiefer denken – aber klar verkaufen wollen.“

„Ich bin die Fokus-Coachin für überforderte Freelancerinnen, die ihr Business mit System führen wollen, statt mit Stress.“

Diesen einen Satz kannst du überall verwenden: auf deinem LinkedIn-Profil, in jeder Podcast-Intro, als Rahmen für deine nächsten 20 Content-Pieces. Er ist dein Leuchtturm in der digitalen Flut.

Du brauchst keine Nische. Du brauchst ein Profil.

Du bist nicht hier, um einfach nur Content zu machen. Du bist hier, um einen Raum zu schaffen, in dem sich andere selbst erkennen können. Du bist hier, um eine Bewegung zu starten, die auf deiner einzigartigen Perspektive basiert.

Und dafür brauchst du keine künstlich erfundene Nische. Du brauchst ein Profil, das durch dich lebt. Ein Profil, das so authentisch ist, dass es gar nicht kopiert werden kann.

„In einer Welt voller Rollenmodelle brauchst du eine Rolle, die niemand anderes spielen kann: deine eigene.“ — Sandro Lusicic

Also:

  1. Wähle deine Interessen.
  2. Schärfe deine Perspektive.
  3. Formuliere deine Identität.

Und dann: Sag es laut. Teile es. Zeige dich. Immer und immer wieder.

Weil Klarheit nicht im Kopf entsteht, sondern im Machen.

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Danke fürs Lesen, {FIRSTNAME}.

Ich hoffe, du konntest ein paar Sachen für dich mitnehmen.

Was ich noch sagen möchte:

Falls du doch mehr daran interessiert bist, kleine Teile, oder vielleicht sogar große Teile aus dem umzusetzten, was du heute hier gelesen hast, dann schaue dir den Content Ecosystem Builder an. Er wird dir dabei helfen, das was du gerne machen möchtest, auf den Punkt zu bringen.

Falls nicht, dann ist das auch in Ordnung.

Happy Weekend.

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Hier geht’s zum Content Ecosystem Builder: Content Ecosystem Builder

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